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ANSYS BLOG

March 1, 2024

Was ist E-Mobilität und wie entwickeln Ingenieur*innen Elektroautos?

Was ist E-Mobilität?

E-Mobilität oder Elektromobilität bezieht sich auf die Verwendung von Elektrofahrzeugen für Transportzwecke. Dabei kann es sich um ein Auto, einen Bus, einen Lkw oder ein anderes Fahrzeug handeln, das ganz oder teilweise elektrisch betrieben wird, wie ein Hybridfahrzeug.

"E-Mobilität ist zu einem Trend geworden, der auf dem Vormarsch ist", sagt Sandeep Sovani, Director of Industry Marketing bei Ansys. "In Großstädten sieht man auf jeder Fahrt ein Elektro- oder Hybridfahrzeug. Angeheizt wird dieser Trend durch verschiedene Faktoren, u. a. saubere Energie, Benzinkosten und Angst vor dem Klimawandel."

Ladestation für Elektrofahrzeuge


Die Förderung von Elektrofahrzeugen ist ein Beweis für den Trend zur Elektromobilität.

Menschen, Regierungen, Automobilunternehmen und die Allgemeinheit springen auf den Zug auf – was sich in zunehmenden Anreizen wie speziellen Parkplätzen, Steuererleichterungen und Fahrzeugoptionen widerspiegelt.

Aber welche technischen Herausforderungen verhindern, dass Elektroautos sich in Verkehrssystemen durchsetzen?

Was sind die größten Hindernisse für die E-Mobilität?

Die größten Herausforderungen für die E-Mobilität sind die Energiespeicherung, das Aufladen und die Kosten.

"Wenn wir uns heute ein Auto ansehen, erwarten wir, dass es zwei wichtige Eigenschaften hat, die oft als selbstverständlich angesehen werden. Erstens, dass es mit einer Tankfüllung etwa 600 km fährt. Und zweitens, dass wir es an jeder Tankstelle in rund 5 Minuten aufladen können", so Sovani.

Elektrofahrzeug beim Laden


Energiespeicherung und Batterieladung gehören zu den
größten Herausforderungen im Bereich der E-Mobilität.

Die aktuelle Batterietechnologie für Elektrofahrzeuge kann diese Erwartungen nicht erfüllen, insbesondere in kalten Klimazonen, wo die Leistung geringer ist.

Darüber hinaus sind die meisten E-Autos Luxusgüter. In Anbetracht der Kosten und der Einschränkungen bei längeren Fahrten ist es kein Wunder, dass sie den Markt noch nicht dominieren.

Es ist jedoch noch nicht alles verloren. Ingenieur*innen müssen Lösungen für diese Herausforderungen finden, damit sich Elektroautos durchsetzen können.

"Der Mehrheit der Verbraucher*innen ist es egal, welchen Kraftstoff ein Auto benötigt", prognostiziert Sovani. "Sie betanken es mit dem Kraftstoff, den es braucht, um die erwartete Reichweite und Aufladung zu erreichen. Sobald Ingenieur*innen E-Lösungen entwickeln, die diese Erwartungen erfüllen, werden Benzin und Diesel schrittweise verschwinden."


Wird die Popularität der E-Mobilität zunehmen?

Elektroautos haben im Laufe der Geschichte schon einige Male das Interesse der Öffentlichkeit geweckt. Trotz der Einführung eines modernen Konzepts in den 90er Jahren und der Ankündigung des E-Sportwagens von Tesla im Jahr 2006 konnten sie sich am Markt jedoch noch nicht durchsetzen. Gegenwärtig sind sie eine Nischenoption, die so beliebt ist, dass große Publikationen wie U.S. News & World Report es für angebracht halten, eine Rangliste der besten verfügbaren Modelle zu erstellen.

Der elektrische Volkswagen ID. R fährt einen Berg hinunter


Der elektrische Volkswagen ID. R bricht weltweit Geschwindigkeitsrekorde
.

Elektroautos haben jedoch in großem Stil Einzug in die Rennwelt gehalten. Der elektrische Volkswagen ID. R hat kürzlich Rekorde am Pikes Peak und auf der Nordschleife des Nürburgrings gebrochen. Sovani weist darauf hin, dass das batteriebetriebene Fahrzeug auf diesen Strecken einige Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren hat.

Erstens benötigt ein elektrischer Antriebsstrang keinen Sauerstoff für den Betrieb. So kann er auch in der großen Höhe des Pikes Peak seine hohe Leistungsfähigkeit beibehalten. Zweitens musste die Batterie nur 8 Minuten lang laufen, um den Kurs zu absolvieren. Die Ingenieur*innen konnten also eine leichtere Batterie verwenden, die an den Grenzen ihrer thermischen und energetischen Kapazität lief.

"Pikes Peak war ein großer Sieg für die E-Mobilität. Der bisherige Rekord wurde um fast eine Minute übertroffen. Eine unglaubliche Leistung, wenn man bedenkt, dass Teams normalerweise Mühe haben, diese Rekorde um ein paar Sekunden zu verbessern. Es ist faszinierend", erzählt Sovani. "Dies erhöht das Profil von Elektrofahrzeugen in der Öffentlichkeit. Es gibt nicht den einen Grund, warum die Leute Elektroautos kaufen, aber ich denke, dass dies eines der Dinge sein wird, an die sie denken, wenn sie es tun."

Marco Oswald, Technical Account Manager für Continental bei Ansys, sagt: "Motorsport ist ein extremes Beispiel für einen elektrischen Antriebsstrang. Erstausrüster (OEMs) und Tier-1-Zulieferer arbeiten an einer Technologie für den Massenmarkt, die eine Brücke zwischen Verbrennungsmotoren und E-Autos schafft. Systemsimulationen können dazu beitragen, diese Fahrzeuge hinsichtlich Kosten, Leistung und Effizienz zu optimieren."


So wird ein elektrischer Antriebsstrang entwickelt

Systemsimulationen gehören zu den wichtigsten Tools für die Entwicklung optimaler elektrischer Antriebsstränge.

"In letzter Zeit konnten wir eine Verlagerung von der Optimierung von Komponenten zur Optimierung von Systemen und Systemintegrationen beobachten", so Oswald. "Die Anwender*innen erkennen, dass sie jede Komponente als Teil eines Systems betrachten müssen, mit all der Multiphysik, die das mit sich bringt."

Systemsimulation des Antriebsstrangs eines Elektrofahrzeugs


Systemsimulationen sind entscheidend für die Konstruktion optimaler elektrischer Antriebsstränge.

Durch die Modellierung des Systems ihres Rennwagens und dessen Reaktion auf die Strecke konnte Volkswagen Motorsports sein Elektroauto für den Pikes Peak optimieren, ohne das Gewicht der Batterie zu sehr zu erhöhen.

Die Konstruktionskriterien für Elektrofahrzeuge auf Rennstrecken sind jedoch nicht dieselben wie die für öffentliche Straßen. So müssen Batterien für Endverbraucher*innen eine Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren haben sowie Hunderte von Kilometern pro Ladung und Hunderttausende von Kilometern pro Lebenszyklus zurücklegen. Weit entfernt von den 8 Minuten am Pikes Peak.

Aber auch mit anderen Zielen kann die Systemsimulation bei der Entwicklung von Nutzfahrzeugen eingesetzt werden. Statt die Systeme für eine 8-minütige Rennstrecke zu optimieren, können die Ingenieur*innen das Fahrzeug für den Betriebszyklus während seiner Lebensdauer anpassen.

Um Einblicke in den Arbeitszyklus eines Fahrzeugs zu erhalten, müssen die Ingenieur*innen digitale Zwillinge einsetzen. Wolfram Schloter, Enterprise Account Manager für Continental bei Ansys, erläutert: "Von der Systemsimulation zum Twin Building ist es nur ein Schritt. Hier können Sie beobachten, wie sich ein System verhält, und es mit dem Einsatz in der realen Welt vergleichen."

Mithilfe des digitalen Zwillings können Ingenieur*innen Informationen zur Leistung und Belastung eines Fahrzeugs sammeln. Dann können sie diese Daten in Systemsimulationen einfließen lassen, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen – von Wartungszyklen bis hin zu weiteren Verbesserungen der Konstruktion.


Der nächste Schritt für die E-Mobilität

Um erfolgreich Autos für die E-Mobilität zu entwickeln, müssen sich Unternehmen auf die Systemtechnik konzentrieren. Ansonsten bleiben sie auf zeitaufwändige und teure physische Prototypen beschränkt.

Batterien und Bremsen sind von vornherein komplexe Systeme. Wenn man aber weiß, dass es sich um Teilsysteme des elektrischen Antriebsstrangs handelt, werden sie noch komplizierter.

Oswald: "Mit der Systemsimulation können wir modellieren, was mit jedem Teilsystem in verschiedenen Szenarien, bei unterschiedlichen Wetter- und Fahrbedingungen geschieht. So lassen sich dann Erkenntnisse darüber gewinnen, wie sich das gesamte System verhält, wenn alle Komponenten zusammenarbeiten."

Ein Ingenieur arbeitet an der Optimierung eines Batteriesystems.


Ein Ingenieur arbeitet an der Optimierung eines Batteriesystems. Aber um
dieses Teilsystem im Kontext des Ganzen zu optimieren, benötigen Ingenieur*innen Systemsimulationen
oder teure physische Prototypen.

Trotz des Potenzials der Systemsimulation tun sich einige Unternehmen schwer, mit dieser neuen Designphilosophie Schritt zu halten.

Und er fügt hinzu: "Viele bleiben einfach weiter beim Alten. Wenn sie so weitermachen, werden sie nicht wettbewerbsfähig bleiben. Ihre Markteinführungszeit wird sich verlängern, während die Konkurrenz schneller wird. Und diese Wettbewerber werden auch in der Lage sein, jedes System ihres Produkts unter verschiedenen Bedingungen zu optimieren. Das ist nicht möglich, wenn man jedes Teil einzeln optimiert. Durch die Integration der Systemsimulation in den Entwicklungszyklus können Unternehmen Iterationsschleifen reduzieren und so Zeit und Geld sparen."

Schloter stimmt dem zu: "Sobald Ingenieur*innen zum ersten Mal sehen, was der Einsatz von Systemsimulationen bewirken kann, sind sie überzeugt. Unternehmen setzen sie hauptsächlich ein, um ihrer Konkurrenz voraus zu sein."

Sehen Sie sich das Webinar an, um zu erfahren, wie Sie Batteriesysteme für E-Mobilität simulieren können: VW Motorsport präsentiert: Batteriesimulation – eine wesentliche Technologie für den ID. R auf dem Nürburgring und den Rekord auf dem Pikes Peak.

 

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